Geschichte

Die Hansestadt Demmin blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die eng mit der Entwicklung des Handels und der Hanse verbunden ist.

Einen Überblick über die wichtigsten geschichtlichen Einträge gibt Ihnen der folgende Zeitstrahl:


 

1800 v. Chr.

Besiedlung unserer Region durch frühgermanische Gruppen 

Siedlungsgebiet der Wilzen, jungslawischer Burgwall bei Haus Demmin

 8. Jh. 

 


789

Burg des Fürsten Dragowit wird bei Vorwerk zerstört

Älteste Nennung von Demmin als civitas maxima, eine bedeutende Stadt

1075

 

 

1128

Bischof Otto von Bamberg übernachtet bei seiner Missionsreise auf Haus Demmin

Erste urkundliche Erwähnung der pommerschen Burg Demmin durch den Papst Innozenz II.

1140

 

 

1170 - 1264 

Herzogtum von Pommern-Demmin

Demmin erhält das Lübische Recht

1236 - 1249

 

 

1283

Demmin tritt der Hanse bei

Herzöge Bogislaw IV., Barnim II. und Otto I. bestätigen das Lübische Recht 

1292

 

 

14. - 16. Jh.

Aufbau und Erweiterung der Stadtbefestigung, enge Bündnisse mit Anklam, Greifswald und Stralsund, Reformation

Älteste Stadtansicht von Demmin auf der Lubinschen Karte

1617

 

 

1631 - 1648 

Burg Demmin brennt nieder

Der übriggebliebene Turm wird gesprengt 

1648 

 

 

17. Jh. - Anfang 18. Jh. 

Ausbau der Festung, Kriege und Belagerungen - die Stadt wird fast vollständig zerstört und mühevoll wieder aufgebaut

König Friedrich Wilhelm I. besucht Demmin und unterstützt den Wiederaufbau der St. Bartholomaeikirche

1733

 

 

1759

Die Festungswerke werden abgetragen

Die erste Stadtchronik von Wilhelm Carl Stolle erscheint

1772 

 

 

1818

Demmin wird erstmalig Kreisstadt in der Provinz Pommern

Bau des Herrenhauses „Haus Demmin“

1840

 

 

1856 - 1867

Umgestaltung der Bartholomaeikirche durch Stüler

Demmin wird Garnison des 2. Pommerschen Ulanen-Regiments Nr. 9

1860

 

 

1869

Gründung der Demminer Feuerwehr

Demmin erhält einen Eisenbahnanschluss an die Strecke Berlin - Stralsund

 1877 - 1878

 

 

1903 

Die Stadtchronik von Karl Goetze erscheint

Das Ulanen - Denkmal wird eingeweiht

 1924 

 

 

April - Mai 1945 

Massensuizid von Demmin und Stadtbrand, über 80% der Innenstadt wird zerstört

Erste Neubauten entstehen im Stadtzentrum

1953 



1978 

Der Wasserturm wird zur Astronomie - Station mit Zeiss - Planetarium umgebaut

Demmin tritt dem Hansebund der Neuzeit bei und trägt seit dem 31. Januar 1994 den Zusatznamen „Hansestadt“

1992 



1997 - 1998

Wiederaufbau des historischen Rathauses

Die Kreisgebietsreform tritt in Kraft - Demmin gehört fortan zum Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

2011



2020 

Einweihung des Baumdenkmals für die Deutsche Einheit


Demmin und die Hanse

 

Im Jahre 1283 trat Demmin der Hanse bei, die 1241 zur Abwehr von Überfällen auf dem Land- und Seeweg für Kaufleute der Mitgliedsstädte gegründet wurde.

Zu ihrer Blütezeit gehörten der Hanse mehr als 200 Städte an, die den Handel zwischen Nowgorod und Brügge sowie Stockholm und Köln beherrschten.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts verbündeten sich im Vorpommerschen Gebiet unter der Führung von Stralsund die Städte Demmin, Greifswald und Anklam zum "Vierstädtebund".

1452 gelang es ihnen, durch das herzogliche "Goldene Privileg" große Macht und städtische Freiheit zu erreichen.

 

Besonders nennenswert sind: 

Bündnisfreiheit 

  • Schutz der öffentlichen Landes- und Wasserstraßen
  • sicheres Geleit für Kaufleute und Wanderer
  • Zoll- und Abgabenfreiheit
  • Festigung der städtischen Gebietshoheit
  • Schutz vor Willkür durch Vögte und Amtsleute
  • Erhalt aller Privilegien

 

Das Zwischenhandelsmonopol der Hanse wurde jedoch von den erstarkenden Wirtschaftsmächten Holland und England gebrochen. Damit war der Hansebund dem Zerfall preisgegeben. Demmin zahlte nachweislich bis 1607 Mitgliedsbeiträge und schied wohl kurz danach aus der Hanse aus. Aufgrund der nachgewiesenen Mitgliedschaft Demmins in der mittelalterlichen Hanse trat die Stadt 1992 dem Hansebund der Neuzeit bei, der sich in der Tradition der alten Hanse für Bürgerfreiheiten und Warenaustausch, aber auch für wirtschaftliche und kulturelle Annäherung sowie die Zusammenarbeit in Nordeuropa einsetzt.

 

Seit Januar 1994 führt die Stadt Demmin wieder den Zusatznamen "Hansestadt".