Grundsteinlegung für neues Servicehaus in der Hansestadt Demmin

Pommerscher Diakonieverein legt Grundstein für neues Servicehaus in der Hansestadt Demmin

Zur Grundsteinlegung für ein neues Servicehaus  hatte der Pommersche Diakonieverein am 09. April 2015 nach Demmin eingeladen. Am Markt 10-13 entsteht das neue Gebäude mit 15 altersgerechten Wohnungen mit Betreuungsangebot, der Tages- und Begegnungsstätte "Sonnenseite" und einem kleinen "Kontakt-Café".  Im Sommer nächsten Jahres soll es fertig sein. Neben Vertretern des Diakonievereins, der Stadt sowie den Planern und Bauarbeitern waren auch zukünftige Mitarbeiterinnen und Bewohner gekommen, um diesen festlichen Augenblick mitzuerleben.

Der Vorsteher des Pommerschen Diakonievereins, Pastor Michael Bartels, dankte zunächst dem Bürgermeister persönlich und "stellvertretend für viele Personen aus der Stadtvertretung, aus den beteiligten Ausschüssen, den Ämtern und beim städtischen Sanierungsträger, die sich bis hierher konstruktiv-kritisch für dieses Vorhaben eingesetzt haben. Darüber hinaus auch ein besonders herzlicher Dank an den ehemaligen Bürgermeister Herrn Wellmer, der für uns zugleich ein wertvoller Chronist der Baustelle ist," so Pastor Bartels. Er wünschte sich, dass der nun gelegte Grundstein "nie wieder das Tageslicht erblicken wird." In diesem Zusammenhang erinnerte er an Demmins wechselvolle Vergangenheit: "Gerade an diesem Ort hat die Geschichte vor fast genau 70 Jahren gezeigt, dass das ‚Unterste zuoberst gekehrt‘ werden kann, dass ein Inferno unglaublichen Ausmaßes die damalige Gegenwart und Vergangenheit beinahe auslöschen konnte; und dass es Jahre, Jahrzehnte, vielleicht sogar Generationen braucht, um diesen Einschnitt in die Geschichte einer stolzen Hansestadt überwinden können. Ich glaube, dass wir nicht zu kleinteilig und kurzsichtig denken dürfen und dass es angemessen ist, fast genau 70 Jahre nach den katastrophalen Ereignissen vom April und Mai 1945 solch eine Grundsteinlegung als einen kleinen Beitrag, ein Mosaiksteinchen, dafür zu sehen, dass in dieser Stadt immer noch und immer wieder neu um Zukunftsperspektiven gerungen wird. Daran wollen wir uns als Pommerscher Diakonieverein gerne beteiligen." Vorsteher Michael Bartels wünschte allen Baubeteiligten, dass das Werk gelingen möge. Seine Segensbitte galt all´ denen, "die ihre Gedanken schon darauf richten, wie das Leben und Arbeiten an diesem Ort zu gestalten sein werden." Und nicht zuletzt wünschte er "der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern von Demmin, dass durch die wechselvolle Geschichte hindurch Bewahrung erfahrbar wird und Perspektiven sich immer wieder neu ergeben." Demmins Bürgermeister Dr. Michael Koch unterstrich besonders seinen Wunsch nach einem immer unfallfreien Arbeiten und sicherte auch für den weiteren Fortgang des Baugeschehens die Unterstützung der Stadt zu. Architektin Sabine Milenz informierte über die bereits umfangreichen und kostenaufwändigen Arbeiten im Vorfeld des Baubeginns, so bei der Schaffung der Baufreiheit und den archäologischen Untersuchungen, u.a. mit der Bergung der Gebeine von ca. 120 Menschen auf dem wohl ältesten Friedhof der Stadt. Altbürgermeister Ernst Wellmer, Mitglied des Kuratoriums des PDV, erinnerte noch einmal an die vielfältigen Bemühungen um die Beseitigung der "BHG-Ruine" und Sanierung dieses Standortes am Marktplatz. Er dankte dem Diakonieverein für die Umsetzung dieses lange geplanten Vorhabens, wünschte ihm weiterhin ein segensreiches Wirken für die Menschen vor Ort und sprach die Hoffnung aus, dass das aktuelle Bauen Signalwirkung für die weitere Entwicklung des Stadtzentrums haben möge.

Gottes Segen wünschte auch Regionalleiterin Birgitt Küthe, bevor sie -wie ihre Vorredner- zur Kelle griff und Beton auf die mit einigen Zeichnungen des Gebäudes, Münzen, der aktuellen Tageszeitung und der Losung für den Tag der Grundsteinlegung gefüllte Hülse warf.

Der Pommersche Diakonieverein betreibt bereits seit 20 Jahren altengerechte Wohnungen neben der St. Bartholomaeikirche. Er ist Träger eines Altenpflegeheimes, einer Sozialstation sowie einer Tages- und Begegnungsstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Hansestadt Demmin.

Fotos: Günter Behnke