Musikalisches Friedensgebet am 8. Mai in St. Bartholomaei
Zu einem „Musikalischen Friedensgebet“ hatte die Evangelische Kirchengemeinde Demmin am 8. Mai 2021 eingeladen. Bereits zum zweiten Mal in Folge verlief dieser Tag der Befreiung wegen der Corona-Pandemie ohne den sogenannten ´Trauermarsch´ angereister rechtsextremer Kräfte und damit auch ohne den ansonsten erforderlichen Großeinsatz der Polizei bzw. ohne die zahlreichen Gegendemonstranten. Es war ein friedlicher Tag, wie ihn sich die Demminer EinwohnerInnen auch für die Zukunft wünschen.
Neben einer Veranstaltung des ´Aktionsbündnisses 8. Mai´ am Hafen, fand - unter Einhaltung aller Corona- und Hygieneauflagen - das traditionelle Friedensgebet auch an diesem Tag in der großen St. Bartholomaei-Kirche statt. Propst Gerd Panknin und Pastor Norbert Raasch sprachen mit den Anwesenden u.a. das Versöhnungsgebet der Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry und erinnerten an die schrecklichen Folgen des von Deutschland entfachten Zweiten Weltkrieges sowie das große Leid auch hier vor Ort.
Auf besondere Weise wurde das Friedensgebet von Kirchenmusikdirektor Thomas K. Beck mitgestaltet. Er brachte Variationen des Chorals ´Wachet auf, ruft uns die Stimme´ von fünf verschiedenen Komponisten zu Gehör: aufrüttelnd, zum Nachdenken anregend und ebenso ermutigend.
Beim Verlassen des Gotteshauses ließen es sich viele der Anwesenden nicht nehmen, nochmals still vor dem Trauertuch für die Demminer Suizidopfer zu verharren bzw. in der Gedenkecke für die Kriegstoten eine Kerze zu entzünden. Die Kollekte an diesem Abend wurde, wie bereits nach dem Sonntagsgottesdienst zuvor, den Opfern der Brandkatastrophe vom 29. April dieses Jahres zur Verfügung gestellt.