Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Als Favorit hinzufügen   Druckansicht öffnen
 

Hansestadt Demmin gedachte der Opfer des Nationalsozialismus

Am Sonntag, dem 27. Januar, wurde auch in diesem Jahr der „Tag des Gedenkens“ traditionsgemäß im Gemeindesaal der Pfarrkirche „Maria Rosenkranzkönigin“ durch eine Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung auf dem

Ernst-Barlach-Platz würdig begangen.

 

Teilnehmer der Gedenkveranstaltung waren u.a. der Bürgermeister der Hansestadt Demmin, Herr Dr. Michael Koch, die Präsidentin der Stadtvertretung, Frau Christiane Sack, Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter, Herr Pastor Karsten Wolkenhauer, der 2. Stellvertreter des Landrates des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, Herr Thomas Müller, der Bürgermeister a.D., Herr Ernst Wellmer, als Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. sowie Einwohner der Hansestadt Demmin.

 

Für eine würdige musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte am Klavier

Frau Ramona Lindenau.

 

Der Bürgermeister der Hansestadt Demmin, Herr Dr. Michael Koch, betonte in seiner Rede, dass das Jahr 2019 mit einer Vielzahl wichtiger Gedenktage einerseits und die Errungenschaften andererseits die Brüche einer wechselvollen Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert widerspiegelt. Wir werden den 30. Jahrestag des Mauerfalls und das friedliche Ende der deutschen Teilung feiern. Wir begehen den 70. Geburtstag des Grundgesetzes, das zum wichtigsten Dokument unseres demokratischen Selbstverständnisses geworden ist. Wir erinnern an den Überfall Deutschlands auf Polen vor 80 Jahren und damit an den Beginn des Zweiten Weltkrieges, mit dem Deutschland sich selbst und ganz Europa ins Elend stürzte. Wir denken zurück  an die Verabschiedung der Weimarer Verfassung und die Geburtsstunde der Weimarer Republik vor 100 Jahren, den ersten Versuch parlamentarischer Demokratie in Deutschland, der nach nur 14 Jahren schon wieder scheiterte.

Er betonte, dass der 27. Januar mehr ist, als nur der Auftakt zu einer Reihe großer Gedenkveranstaltungen. Dieser Tag verbindet die kommenden Gedenktage wie einen roten Faden, weil das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus jeden der kommenden Gedenktage begleiten wird, insbesondere den 70. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland.

Ähnlich hatte Bundestagspräsident Lammert vor zehn Jahren schon erinnert.

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Die noch lebenden Häftlinge wurden von unmenschlichen Leiden erlöst, die systematisch betriebene Ermordung von Millionen von Menschen war gestoppt. Der Name dieses Lagers wurde zum Synonym für die Ausrottung der Juden in Europa, er steht für die Menschenverachtung und den Vernichtungswillen der nationalsozialistischen Diktatur.

Der Bürgermeister erinnerte daran, dass wir seit 1996 in Deutschland den 27. Januar als einen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begehen. „Es ist wichtig“, so der damalige Bundespräsident Roman Herzog, von dem die Anregung zu solch einem Tag des Gedenkens ausging, „nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirke. Sie soll die Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

Herr Dr. Koch rief dazu auf, alles gegen das Vergessen zu tun. Wir haben die Aufgabe, uns unserer Geschichte zu stellen. Nur wenn wir uns immer wieder damit beschäftigen, können wir garantieren, einen so schlimmen geschichtlichen Fehler kein zweites Mal zu begehen.

Er erinnerte in seiner Rede auch daran,  dass vor zehn Jahren der damalige Bundespräsident Professor Horst Köhler die nachfolgenden Sätze sprach: Zitat: „Die größten Feinde der Erinnerung sind die Verdrängung und die Lüge. Wir dürfen nicht zulassen, dass Holocaust-Leugner und Extremisten aller Art in unserem Land Beifall oder auch nur Verständnis finden. Wer gegen Juden und andere Minderheiten hetzt, wer Anderen die Menschenwürde abspricht, hat nichts aus unserer Geschichte gelernt. Treten wir solchen Leuten entschieden entgegen. Gestatten wir es ihnen nicht, Deutschlands Namen zu beflecken.“ Zitat Ende.

Im Hinblick auf die in diesem Jahr anstehenden Europa- und Kommunalwahlen in unserem Land mahnte der Bürgermeister, dass wir alle aufgefordert sind, alles daran zu setzen, dass den rechtsextremistischen Parteien und Gruppierungen der Einzug in diese Gremien nicht gelingt.

 

Er dankte allen, die an dieser Gedenkveranstaltung teilgenommen haben.

 

Im Anschluss an die Veranstaltung im Gemeindesaal legten die Vertreter der Stadt, des Landkreises, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der demokratischen Parteien Blumengebinde am Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Ernst-Barlach-Platz nieder und verharrten in einer Schweigeminute.

Fotoserien

Hansestadt Demmin gedachte der Opfer des Nationalsozialismus (MO, 28. Januar 2019)