Totengedenken und Mahnung zum Frieden am Volkstrauertag
Zu einer gemeinsamen Gedenkstunde hatten am 17. November 2024, dem diesjährigen Volkstrauertag, die Hansestadt Demmin, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die evangelische Kirchengemeinde auf den St. Bartholomaei-Friedhof in der Jarmener Straße eingeladen.
Neben Bundes- und Landespolitikern waren Mitglieder aller Fraktionen der Stadtvertretung, Vertreter der Stadtverwaltung, des Landkreises, des Volksbundes, der Kirche, der Bundeswehr, des Reservistenverbandes und weiterer Verbände sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gekommen, um an die Opfer von Gewalt und Krieg zu erinnern und zum Frieden zu mahnen.
Dies tat auch Pastor Martin Wiesenberg während einer Andacht in der voll besetzten Friedhofskapelle. Er unterstrich: „Nie wieder heißt nicht nur, an die Vergangenheit zu erinnern, sondern vor allem, den gegenwärtigen Kriegstreibereien entgegenzuwirken! Friede heißt nicht ´Friede-Freude-Eierkuchen´.
Friede erfordert Respekt und Achtung vor dem Anderen und dem Leben.“ Diese Forderung unterstrichen auch die Fürbitten, die der Pastor gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Witkowski und den Altbürgermeistern Ernst Wellmer und Dr. Michael Koch vortrug. Gebetet wurde für die Menschen, die gegenwärtig im Krieg leben müssen. „Gib ihnen die Kraft, nicht zu verzweifeln. Gib denen, die sich um die Verletzten und Sterbenden kümmern, die Kraft, die sie benötigen, um ihre Aufgaben zu bewältigen.“
Erinnert wurde aber auch an die Menschen, die an den Folgen der Ereignisse vor über 79 Jahren in Demmin heute noch leiden, Schmerz tragen und ihre Vergangenheit bewältigen wollen. Und so hieß es: „Wir bitten Dich für unsere Stadt, dass die Glocke des Leids verschwindet und der Himmel der Freude, der Vielfalt und Hoffnung leuchten kann“. Nicht Gleichgültigkeit, sondern der gemeinsame Wille zu solidarischem Handeln sollte die Menschen vor Ort verbinden.
Unter Glockengeläut ging es sodann zur Gräberstätte für die Heimatlosen, die in diesem Jahr saniert worden war. Musikalisch begleitete die dortige Kranzniederlegung, wie auch die gesamte Veranstaltung, der Posaunenchor.
Das abschließende Totengedenken sprach dann Ernst Wellmer. In ihm wird ebenso aller Opfer der Weltkriege gedacht, wie derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben. Erinnert wird auch an die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage sowie an die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. „Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz“, zitierte der Altbürgermeister. „Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt“.
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Totengedenken und Mahnung zum Frieden am Volkstrauertag (DI, 19. November 2024)