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Gedenken am Volkstrauertag - "Leid und Unrecht dürfen sich nicht wiederholen!"

 

Während einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertages am 17. November 2019 in der Demminer Friedhofskapelle und einer Kranzniederlegung an der Stele auf dem 45-er Gräberfeld wurde  auch in diesem Jahr an die unzähligen Kinder, Frauen und Männer erinnert, die durch Krieg und Gewaltherrschaft ihr Leben verloren, verwundet oder vertrieben wurden. Altbürgermeister Ernst Wellmer unterstrich in seiner Ansprache, dass Frieden in Europa auch heute leider keineswegs selbstverständlich ist. „Fast 10 Millionen Menschen sind im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen. Im Zweiten Weltkrieg haben über 55 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Das waren in sechs Kriegsjahren 1.045 Tote in jeder Stunde, 17 Menschen pro Minute – alle 3 Sekunden ein Opfer!“ Seit 1945 gab es weitere zahlreiche Konflikte, die unendlich viele Menschenleben forderten. „Die Flüchtlingskrise, Bürgerkriege und der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat fordern täglich neue Todesopfer. Im Nahost-Konflikt sterben derzeit erneut Menschen durch Bomben und Raketen. Die Konfliktherde mit so vielen unschuldigen Toten mahnen uns: Wir, die wir im Frieden leben, sind gefordert, alles zu tun, dass sich derartiges Leid und Unrecht nicht ständig wiederholen“, so der Volksbund-Ortsvorsitzende.

Auf die Erinnerungskultur vor Ort eingehend, unterstrich Ernst Wellmer: „Wir dürfen das Geschehene niemals vergessen. Denn nur wer erinnert, kann aus dem Vergangenen auch lernen. Nur so machen wir die gleichen Fehler nicht noch einmal.“ Der Redner wies auch auf den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges im kommenden Jahr hin: „Im Mai 2020 wollen wir in besonderer Weise der zahllosen Menschen gedenken, die noch in den letzten Kriegstagen in unserer Heimatstadt ihr Leben verloren. Die Kantorei Demmin wird das ´Requiem´ von Johannes Brahms aufführen. Ein „Demminer Trauertuch“, eine aus vielen Einzelteilen zusammengesetzte Patchworkdecke  mit vielen aufgenähten Kreuzen, welche die Opfer des Massensuizids symbolisieren, wird in der St. Bartholomaeikirche ihren Platz finden. Und auch ein neuer Gedenkplatz soll zukünftig im Hafenbereich an dieses große Leid erinnern. Demmin wird, wie bisher, aller Kriegsopfer in würdiger Form gedenken. Es bedarf dazu keiner ´Trauermärsche´ Ewig-Gestriger in unserer Stadt.“  Das beste Denkmal, das wir schaffen können, sei „der Aufbau einer Gesellschaft, die über alle Grenzen hinweg von Toleranz, gegenseitiger Achtung und Humanität geprägt ist“, unterstrich der Redner abschließend.

Unter Glockengeläut und begleitet vom Posaunenchor der Evangelischen Gemeinschaft begaben sich die Demminerinnen und Demminer sodann gemeinsam mit den zahlreichen Vertretern der Hansestadt sowie aller Fraktionen der Stadtvertretung, von der Propstei Demmin sowie von Evangelischer und Katholischer Kirchengemeinde, vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, von der Bundeswehr und vom Reservistenverband sowie des Landtages M-V zum Massengrab auf dem 45-er Gräberfeld. Hier legten sie Blumengebinde und Kränze nieder. Bürgermeister Dr. Michael Koch erinnerte abschließend mit dem offiziellen Totengedenken an die vielfältigen Opfergruppen. Dazu gehören -neben den Opfern der Weltkriege  und von Gewaltherrschaft-  auch die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren sowie jene, die durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. "Wir trauern mit allen um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt."

 

3 Fotos: (Anne Eggert)

 

 

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Gedenken am Volkstrauertag (MO, 18. November 2019)