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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Gedenkveranstaltung und Einbettung von 1.000 Kriegstoten auf der Kriegsgräberstätte Stare Czarnowo in Polen

 

Mitglieder und Förderer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, darunter auch aus dem Stadtverband Demmin, nahmen vom 10. bis zum 12. April 2019 an einer Informationsfahrt des Verbandes teil. Erster Zwischenstopp war Neubrandenburg, wo im Rathaus über die dortige Kriegsgräberfürsorge berichtet wurde.

In Stettin gab es dann mehrere Vorträge über die Volksbundarbeit in Polen, die Entwicklung und den Aufbau der Kriegsgräberstätte „Stare Czarnowo“ sowie die Bergung der Gebeine von Kriegstoten in den vergangenen Jahren. Über besondere Einzelschicksale von Kriegsopfern und ihren Angehörigen berichtete Piotr Nycz, der bereits seit 15 Jahren den Friedhof betreut. Er informierte, dass hier derzeit ca. 28.000 Kriegstote bestattet sind. 35 % der Kriegsopfer sind namentlich bekannt und die sie betreffenden Angaben in große Granitstelen eingraviert. Der Bau der Anlage begann im Herbst 2000, als deutsche und polnische Soldaten das Gelände einfriedeten, und dauerte bis 2003. Die Gedenkstätte bietet Platz für 32.500 Gräber. 90 % der Fläche ist bereits belegt. Das Gelände -neben einem Landschaftsschutzgebiet- erhielt der Volksbund vom polnischen Staat und der Gemeinde kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Im Eingangsgebäude liegt eine Gesamtdokumentation aus, in der deutsche Soldaten namentlich erfasst sind, die im heutigen Polen gefallen, verstorben oder vermisst sind. Außerdem sind darin Zivilpersonen verzeichnet, die infolge von Kriegseinwirkungen ums Leben gekommen sind.

Weitere 1.000 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges fanden hier nunmehr am  11. April 2019 Ihre letzte Ruhestätte.

Die Gedenkstunde begann mit der Eröffnung durch den Vorsitzenden des Regionalverbandes des Volksbundes Uecker-Randow, Gerd Hamm. Nach einem Musikstück und Schülerrezitationen hielt Landrat Michael Sack (Vorpommern-Greifswald), der gemeinsam mit Kreistagspräsident Arno Karp angereist war, die Gedenkrede. Er verwies darauf, dass insbesondere im Osten Europas sowie in den letzten Kriegsmonaten auch auf dem Gebiet des ehemaligen Deutschen Reiches Millionen von Menschen - Soldaten wie Zivilisten, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge - starben. „Angesichts des Ausmaßes und der Dauer der militärischen Auseinandersetzungen sowie der Dimension dessen, was an und hinter der Front sowie in Lagern an Verbrechen gegen die Menschlichkeit geschah, darf es nicht verwundern, dass noch längst nicht alle Toten gefunden wurden“, so Michael Sack. „Am heutigen Tage gedenken wir der Opfer des Zweiten Weltkrieges, während deutsche Kriegstote und zivile Opfer von der Halbinsel Hel, aus dem ehemaligen Hinterpommern und aus dem ehemaligen Wartheland eingebettet werden. - Die Toten, welche wir heute zur Ruhe in geweihtem Boden betten, mahnen uns, alles dafür zu tun, um den Frieden zu bewahren!“ Der Landrat bedankte sich beim Volksbund „ausdrücklich für Ihren Beitrag zur grenzüberschreitenden Friedensarbeit und zur Völkerverständigung.“

Pastor Bernhard Riedel aus Penkun erinnerte ebenfalls an das große Leid, das Kriege über die Menschheit gebracht haben und mahnte zum friedlichen Miteinander. Nach einer Schweigeminute und einem Gebet segnete er die Toten. Die etwa 200 Anwesenden, Angehörige, Soldaten, Mitarbeiter des Volksbundes und weitere Helfer sowie Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Polen, legten Nelken auf die kleinen Sarkophage und sangen gemeinsam „We shall overcome…“.

Nach der Kranzniederlegung am zentralen Hochkreuz der Kriegsgräberstätte und zum Abschluss der ergreifenden Gedenkveranstaltung verlas Demmins Stadtverbandsvorsitzender Ernst Wellmer als Vertreter des Volksbund-Landesverbandes das Totengedenken. Darin heißt es: „Unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.“

 

Fotos: Günter Behnke

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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (DI, 16. April 2019)