Die Kantorei Demmin feierte ihr 30-jähriges Jubiläum mit vielfältigen Veranstaltungen und neuen Planungen für 2026

Es war schon ein besonderes Wochenende für die Sängerinnen und Sänger der Demminer Kantorei:  3 Tage lang, vom 20. bis zum 22. Juni 2025,  feierten sie auf ganz unterschiedliche Art und Weise ihr großes Jubiläum: der Chor wurde 30!  Im Oktober 1995 trat der heutige KMD Prof. Thomas K. Beck die Nachfolge des damaligen Kantors Martin Haerter in der Demminer Kirchengemeinde an. Kurz darauf wurde aus dem bisherigen Kirchenchor die Kantorei gegründet, die von etwa 25 Mitgliedern auf heute rund 100 angewachsen ist.

Schon am 4. April 1996 gab es das erste Konzert - die „Lukaspassion“ von Georg Philipp Telemann. Jährlich folgten 2 bis 3 Aufführungen großer Werke.

Hinzu kamen Auftritte zu besonderen Höhepunkten und Feiertagen in der St. Bartholomaeikirche, aber auch überregional in anderen Städten oder in sozialen und medizinischen Einrichtungen der Stadt, wie dem Kreiskrankenhaus. Und so gab es allen Grund zur Freude und zum Rückschau-Halten. 

Am 20. Juni wurde zu einer Abendmusik in Demmins große Stadtkirche eingeladen. Dort erklangen Werke von Haydn, Jenkins, Mendelssohn Bartholdy, Händel und Schütz, aber auch von Thomas K. Beck selbst. Zwischendurch spielte Robert Schulz die „1. Sonate f-moll für Orgel“ von Mendelssohn Bartholdy. Die Begeisterung der zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer war sehr groß, so dass nach lang anhaltendem, stehendem Applaus auch noch der Irische Segen als Zugabe die Gäste erfreute.

Bürgermeister Thomas Witkowski ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu danken und zu gratulieren. Er würdigte das engagierte Wirken der Kantorei vor Ort und weit darüber hinaus und das vertrauensvolle Miteinander von Kantor und Chormitgliedern. „Das soll auch die nächsten Jahrzehnte ebenso bleiben!“ Die Hansestadt werde die Kantorei als bedeutsamen Kulturträger natürlich weiterhin unterstützen. 

Auch der Präsident der Stadtvertretung, Eckhardt Tabbert, bedankte sich im Nachgang für die Abendmusik. „Es war so ein berührendes und tolles Konzert. Diese Mehrstimmigkeit und dazwischen das Orgelspiel - man bekam oft Gänsehaut. Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung. Den Sängerinnen und Sängern sowie dem Dirigenten ein ganz großes Lob!“                                                             

Der 21. Juni 2025 begann mit einem Orgelkonzert für die Kantorei, aber ebenso für interessierte Gäste. Benjamin Jäger, ehemaliger „Kantorianer“ und heute als Kirchenmusiker in Rostock tätig, gratulierte mit einem „Improvisationskonzert  - von Leinwand und Mattscheibe“. Die Königin der Instrumente erklang einmal ganz anders, als gewohnt. Mal „intergalaktisch“, dann wieder „maritim“.

Und zum Schluss wurden alle Anwesenden zum Mitsingen des Beatles-Songs „Yellow Submerine“ aufgefordert, was sie auch gerne taten. Und als die Melodie zum  „Happy birthday to you“ wechselte, wurde auch noch laut mitgeklatscht, denn der Kantor hatte an diesem Tag auch noch Geburtstag!

Sichtlich gerührt, dankte er für dieses außerplanmäßige Ständchen. Danach ging es zum Stadthafen, wo die „Hansestadt Demmin“ bereits wartete und zu einer Rundfahrt auf der Peene einlud. Nach einem Erinnerungsfoto ging es bei herrlichem Sonnenwetter los. Kaffee und Kuchen schmeckte an Bord vorzüglich und mit Musik, vielfältigen Gesprächen und Genießen der schönen Landschaft verging die Zeit wie im Fluge.

Wieder festen Boden unter den Füßen, ging es zur „Demminer Mühle“ zum gemeinsamen Abendessen. Kirchengemeinde und Orgelförderverein hatten das reichhaltige Buffet gesponsert zum Dank für den vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz der „Kantorianer“ in drei Jahrzehnten.

Zunächst aber gratulierten diese aber mit Gesang und Beifall ihrem „Chef“, KMD Prof. Thomas K. Beck, zum 56. Geburtstag. Im Alter von 26 Jahren hatte er das Amt des Kantors übernommen. In einem von allen Mitstreitern unterschriebenen Geburtstagsgruß hieß es u.a. „Du hast mit uns vom 42. Psalm über das Mozart-Requiem bis zur h-moll-Messe von Bach ein riesiges Repertoire an Kirchenmusik einstudiert und zur Aufführung gebracht. Wir hatten während der Konzerte Gänsehautmomente in unserer wunderschönen Kirche, bei denen die Mühen der ersten beschwerlichen Proben vergessen waren. Nicht nur musikalische Laien, auch die Orchestermusiker, Solisten und  professionellen Zuhörer loben die Qualität Deiner Kantorei. Du schaffst es in einer einmaligen und liebenswerten Art und Weise, das Beste aus uns herauszuholen. Und jedem gibst Du das Gefühl, unentbehrlich zu sein. Vielen bist Du auch in persönlichen Krisen ein Fels in der Brandung. Für all´ das danken wir Dir von Herzen!“ 

Darüber hinaus durfte sich der Kantor über ganz besondere Geschenke freuen: er bekam das von Annkatrin Rabe gemalte Bild „Stabat Mater“, das den Demminer Kirchenmusiker zeigt, „wie er mit Hingabe und Leidenschaft singt und dirigiert“.

Außerdem gab es u.a. ein von Claudia von Oltersdorff-Kalettka liebevoll gefertigtes Keramikservice mit Motiven aus dem Kantoreileben. Und ein Gutschein für den Einkauf in einem Gartencenter gehörte ebenfalls dazu. Der gemeinsame Abend war so schön, dass man ihn kaum enden lassen wollte.                                                                                                              

Ein Festgottesdienst am Sonntag, dem 22. Juni 2025, in welchem Pröpstin Kathrin Kühl und Pastor Martin Wiesenberg nochmals Prof. Beck sowie allen Sängerinnen und Sängern, aber auch dem Kinderchor und der Jugendkantorei sowie dem Gemeindesingkreis herzlich dankten, bildete dann den Abschluss des vielseitigen Jubiläums-Wochenendes. Die Jugendkantorei zeigte, begleitet am Klavier von Georg Wagner, ihr Können mit Werken von Rutter, Kitson und Chilkott und erhielt ebenfalls viel Beifall für den gekonnten Auftritt.

Pastor Martin Wiesenberg hatte außerdem noch ein besonderes Dankeschön und Geburtstagsgeschenk für den Chorleiter und Kantor mitgebracht: Er überreichte dem Dirigenten einen Dirigenten aus Keramik, der künftig ebenfalls den Garten der Familie Beck verschönern soll. Und er dankte für so viel Einsatz und musikalische Leistung zur Ehre Gottes - „Soli Deo gloria“!                                                                                              

Das Jubiläumsjahr 2025 beenden wird das traditionelle Weihnachtskonzert am 29. November mit dem „Messias“ von Händel in der Mozartfassung und dem „Großen Halleluja“.

Für 2026 sind wieder gemeinsame Konzerte mit dem Bachchor aus Stralsund und die Teilnahme am Chorfest der Nordkirche in Lübeck geplant.