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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Ortsverband Hansestadt Demmin

Demminer lernten Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte des Volksbundes auf dem Golm kennen und gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt

 

Trotz stürmischen Wetters trafen sich die Mitglieder des Demminer Ortsverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge am 13. September 2017 zu einer Informationsfahrt auf die Insel Usedom. Ziel waren die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte des Volksbundes und die Kriegsgräber- und Gedenkstätte auf dem Golm.

Herzlich begrüßt von der wissenschaftlich-pädagogischen Mitarbeiterin Bettina Harz, besichtigte die Gruppe zunächst die Jugendbegegnungsstätte. Unter dem Motto "Arbeit für den Frieden - Versöhnung über den Gräbern" treffen sich jährlich über 20.000 junge Menschen aus verschiedenen Ländern in Workcamps, Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten des Volksbundes im In- und Ausland, um sich kennen zu lernen, gemeinsame Freizeit zu erleben, auf Kriegsgräber- und Gedenkstätten zu arbeiten und sich mit der deutschen und europäischen Geschichte auseinanderzusetzen. Die im März 2005 eröffnete und 2012 erweiterte Jugendbegegnungsstätte Golm liegt am Stettiner Haff im Fischerdorf Kamminke. Sie ist ganzjährig geöffnet, um Schulklassen, Jugendgruppen, Vereine, Chöre und Gruppen der Erwachsenenbildung zu empfangen. Die Kriegsgräberstätte Golm und die in Sichtweite liegende polnische Grenze sind Ausgangspunkt für die Projektwochen auf Usedom. Ein deutsch-polnisches Team unterstützt die Planung von Projekten und internationalen Begegnungen für die friedenspädagogische Arbeit. Jeweils bis zu 114 Gäste können in modernen Vier- und Fünfbettzimmern mit Dusche und WC untergebracht werden. Vier Seminarräume mit moderner Technik ermöglichen auch vielseitige Veranstaltungen im Rahmen der Erwachsenenbildung. Einer der Seminarräume trägt den Namen des ehemaligen Demminer Superintendenten Dr. Herbert Achterberg, der sich bekanntermaßen sehr um die Kriegsgräberfürsorge verdient gemacht hat. Seiner Arbeit sollen zukünftig eine Ausstellung und eine Fachbücherei in dem Haus gewidmet sein, deren Ausstattung von den Demminern mit Informationen und Archivmaterial unterstützt werden wird.

Weiterhin besuchte die Abordnung die größte Kriegsgräberstätte Mecklenburg-Vorpommerns, die als Mahnstätte für den Frieden und Lernort der Geschichte im Jahr 2000 in die Trägerschaft des Volksbundes übergegangen ist und sich unweit der Begegnungsstätte befindet. Im September 1944 entstand auf dem Golm ein Friedhof für deutsche Soldaten, die im südlichen Ostseeraum und in den Lazaretten von Swinemünde starben. Tausende zivile Opfer des amerikanischen Luftangriffs vom 12. März 1945, vor allem Einwohner der Stadt und viele Flüchtlinge sowie ausländische Zwangsarbeiter, wurden hier beigesetzt. Der größte Teil der Toten konnte nicht identifiziert werden und musste anonym bestattet werden. An diesem Ort wird auch der vielen Bombenopfer gedacht, die ihre letzte Ruhestätte in heute nicht mehr existierenden Gräbern in Swinemünde fanden, nicht geborgen oder identifiziert werden konnten. Am zentralen Gedenkstein der Kriegsgräberstätte erinnerte Ortsverbandsvorsitzender Ernst Wellmer auch an die schrecklichen Folgen des Zweiten Weltkrieges in Demmin und zitierte Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer: "Die Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens." Der Demminer Stadtverband will die Arbeit für den Frieden weiterhin nach Kräften unterstützen. Mit einer Schweigeminute und einem Blumengebinde wurde der unzähligen Opfer von Gewalt und Krieg gedacht. Ein Rundgang über die Gedenkstätte beendete den Ausflug und während eines gemeinsamen Abendessens konnte das Erlebte ausgewertet und über neue Vorhaben nachgedacht werden. 

Fotoserien

VOLKSBUND besucht JBS Golm (MI, 13. September 2017)