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Volkstrauertag 2015

Demmin gedachte am Volkstrauertag der Opfer von Kriegen und Gewalt    -Gedenken auch für die unschuldigen Opfer von Paris-

 

Mit einer Gedenkveranstaltung in der Friedhofskapelle auf dem Demminer Waldfriedhof und einer Kranzniederlegung an der Kriegsgräberstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges, zu der die Hansestadt Demmin, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die Evangelische Kirchengemeinde auch in diesem Jahr eingeladen hatten, wurde an das unendliche Leid erinnert, das Krieg und Gewaltherrschaft immer wieder zahllosen Menschen auf der ganzen Welt zugefügt hat und auch heute noch zufügt. Dazu konnte der Vorsitzende des Volksbund-Ortsverbandes, Altbürgermeister Ernst Wellmer, auch Propst Gerd Panknin, Landrat Heiko Kärger, Bürgermeister Dr. Michael Koch, die Präsidentin der Stadtvertretung Christiane Sack sowie Vertreter der Bundeswehr, des Reservistenverbandes und der demokratischen Parteien begrüßen.

Ernst Wellmer unterstrich in seiner Ansprache: "Der aktuell andauernde Frieden in Europa ist keineswegs selbstverständlich. Wir wissen: Fast 10 Millionen Menschen sind im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen. Im Zweiten Weltkrieg haben über 55 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Das sind in sechs Kriegsjahren 17 Menschen pro Minute - alle 3 Sekunden ein Opfer! Und viele weitere Millionen Menschen starben in Hunderten von Konflikten seit 1945. Es gibt kaum ein Jahr, in dem nicht irgendwo auf der Welt Krieg herrscht. Und die aktuellen Terroranschläge mit so vielen unschuldigen Toten in Paris, die uns sehr betroffen machen, unterstreichen ein weiteres Mal: Wir -die wir im Frieden leben- sind gefordert, alles zu tun, dass sich derartiges Leid und Unrecht nicht ständig wiederholt!

Ernst Wellmer bezeichnete den Volkstrauertag als einen "Tag des mahnenden Gedenkens und der Warnung vor den Auswirkungen von Krieg und Gewalt." Und diese Erinnerung gelte es aufrechtzuerhalten. "Auch im Rahmen des Festumzuges anlässlich der 875-Jahrfeier Demmins am 5. September dieses Jahres haben wir das große Leid, das der Zweite Weltkrieg den Menschen auch unserer Stadt zugefügt hat, nicht ausgeblendet. Die nachgebildete Stele des     45-er Gräberfeldes mit dem Original-Kugelkreuz -die zukünftig ihren Platz in der St. Bartholomaei-Kirche finden wird- sorgte für einen Augenblick der Ruhe und des Nachdenkens an diesem sonst so fröhlichen Tag."

Der Redner betonte weiter: "Gedenken und Erinnerung müssen uns eine Mahnung für die Zukunft sein. Wir müssen mit wachen Sinnen die aktuellen Geschehnisse verfolgen und rechtzeitig gegensteuern, wenn sich Geschichte zu wiederholen droht." Er verwies auf den sogenannten "Trauermarsch" rechter Kräfte am 8. Mai in der Hansestadt und die aktuellen Aufmärsche einer angeblichen "Demminer Bürgerwehr" im Zusammenhang mit der gegenwärtig schwierigen Flüchtlingssituation. "Natürlich ist unstrittig: Der derzeitige große Flüchtlingsstrom nach Europa stellt nicht nur Deutschland auf eine harte Bewährungsprobe und wird allen Beteiligten Manches abverlangen, auch uns. Aber wir Demminer beweisen tagtäglich: Das Zusammenleben funktioniert! Nicht die Anzahl der Gegendemonstranten bei rechten Aufmärschen ist entscheidend (ohne sie unterschätzen zu wollen), sondern unser tägliches Handeln vor Ort! Und wir beweisen mit unserem öffentlichen Auftreten, mit Sachleistungen und Geldspenden, mit vielfältiger Hilfsbereitschaft und der Bereitstellung von Unterkünften, dass wir unserer Verantwortung für notleidende Menschen, die Elend, Krieg und Vertreibung hinter sich haben, gerecht werden. Vieles davon geschieht, ohne dass groß darüber berichtet wird. Demmin ist bunter geworden! Mit Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung hat die übergroße Mehrheit unserer Bevölkerung dennoch nichts im Sinn! Dafür kann man nur dankbar sein."

Unter Glockengeläut begaben sich die Anwesenden sodann zur Kranzniederlegung. Hier sprach abschließend Bürgermeister Dr. Michael Koch das offizielle "Totengedenken".

Der Posaunenchor der Evangelischen Gemeinschaft umrahmte die würdige Gedenkstunde.

 

Fotos: Ronny Szabó

 

 

 

 

 

 

Fotoserien

Volkstrauertag 2015 (SO, 15. November 2015)