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Volkstrauertag 2017

Demminer gedachten am Volkstrauertag aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

 

Während einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertages am 19. November 2017 wurde in der Friedhofskapelle in der Jarmener Straße und mit einer Kranzniederlegung an der Stele auf dem 45-er Gräberfeld  auch in diesem Jahr an die unzähligen Kinder, Frauen und Männer erinnert, die durch Krieg und Gewaltherrschaft ihr Leben verloren, die verwundet oder vertrieben wurden. Altbürgermeister Ernst Wellmer berichtete in seiner Ansprache vom kürzlichen Besuch der Kriegsgräberstätte auf dem Golm. Im Zentrum dieses Mahnmals stand der Satz: "Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint". Zur Zeit wird es restauriert. "Das Mahnmal setzt bewusst einen Kontrast in der herrlichen Landschaft. Die hier bestatteten Kriegstoten -Soldaten wie Zivilisten- und die Worte Johannes R. Bechers fordern uns auf, alles zu tun, damit Gewalt und Kriege verhindert werden. Kriegsgräberstätten sind Orte, an denen sowohl die Wunden der Vergangenheit noch schmerzvoll offen liegen, an denen noch alte Konflikte schwelen, an denen aber auch Versöhnung möglich scheint. Gut dass es solche Erinnerungsorte gibt", so der Volksbund-Ortsvorsitzende. Auf die aktuelle Entwicklung in Europa und in der Welt eingehend, unterstrich Ernst Wellmer: "Gegenwärtig gefährden nationale Eigeninteressen und Zwietracht die Einheit Europas. Europa als politisches Projekt der Einigung und des Friedens muss immer wieder neu ins Bewusstsein gebracht werden. Darum brauchen wir Momente des Innehaltens, brauchen wir den Volkstrauertag, um die Erinnerung an Leid und Tod, die mit Krieg und Gewaltherrschaft über die Menschen gebracht wurden und noch immer werden, wachzuhalten. Das Gedenken an die Toten mahnt uns, aus der Vergangenheit Schlüsse zu ziehen und danach zu handeln. - Wir brauchen diese Mahnung, um immer wieder neu zu suchen, was jeder von uns heute für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit aktiv tun kann. Darum pflegen und sanieren wir unsere zahlreichen Demminer Kriegsgräberstätten, darum errichten wir die neue Gedenkstätte in der Woldeforst, darum erinnern wir in unserer Stadt immer wieder an offiziellen Gedenktagen - zuletzt am 9. November auf dem jüdischen Friedhof - an geschehenes Unrecht und erfahrenes Leid, darum unterstützen wir die Arbeit mit Schülern und Jugendlichen und darum treten wir denen deutlich entgegen, die aus der Geschichte nichts gelernt haben oder aus ihr nichts lernen wollen. Leisten wir die uns mögliche Friedensarbeit, damit aus Gründen von Krieg und Gewalt nie wieder eine Mutter ihren Sohn beweinen muss!"

 

Unter Glockengeläut und begleitet vom Posaunenchor der Evangelischen Gemeinschaft begaben sich die Demminerinnen und Demminer sodann gemeinsam mit den zahlreichen Vertretern von Landkreis und Hansestadt sowie allen Fraktionen der Stadtvertretung, von der Propstei Demmin sowie von Evangelischer und Katholischer Kirchengemeinde, vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, von der Bundeswehr und vom Reservistenverband sowie des Landtages M-V bei strömendem Regen zum Massengrab auf dem 45-er Gräberfeld. Hier legten sie Blumengebinde und Kränze nieder. Bürgermeister Dr. Michael Koch erinnerte abschließend mit dem offiziellen Totengedenken an die vielfältigen Opfergruppen. Dazu gehören - neben den Opfern der Weltkriege und von Gewaltherrschaft - auch die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren sowie jene, die durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. "Wir trauern mit allen um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt."

 

Fotoserien

Volkstrauertag 2017 (SO, 19. November 2017)