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Hansestadt Demmin gedachte der Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des „Tag des Gedenkens“ am 27.01.2016, der sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährte, wurde traditionsgemäß im Pfarrsaal der Kirche „Maria Rosenkranzkönigin“ eine Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung auf dem Barlachplatz abgehalten.

 

Unter den zahlreichen Gästen waren u.a. der Landrat des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Heiko Kärger, der ehemalige Bürgermeister der Hansestadt Demmin Ernst Wellmer, der Geschäftsführer des Regionalverbandes Demmin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Günter Behnke, die Fraktionsvorsitzenden der Stadtvertretung sowie weitere Stadtvertreter/-innen und Demminer/-innen anwesend.

 

Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde vor 20 Jahren – 1986 – auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.

Die Vereinten Nationen erklären den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

 

Bürgermeister Dr. Michael Koch betonte in seiner Rede, dass der 27. Januar kein Feiertag im üblichen Sinn ist, sondern vielmehr ein „DenkTag“: Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit schaffen Orientierung für die Zukunft.

Er zitierte Richard von Weizsäcker, der 1985 auf der Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages zum 40. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges in Europa sinngemäß sagte, dass es lebenswichtig sei, Erinnerungen wach zu halten – Erinnerungen an Unmenschlichkeiten ungeheuren Ausmaßes, Erinnerungen an das, wozu Menschen fähig sein können.

Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie lässt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.

 

Herr Dr. Koch brachte in seiner Rede insbesondere zum Ausdruck, dass der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 71 Jahren aber vor allem dazu dienen sollte, der 6 Millionen jüdischen Mitbürger zu gedenken, die dem Genozid des Naziregimes im sogenannten „Dritten Reich“ zum Opfer fielen.

Ausschwitz sei das Synonym für den Massenmord der Nazis an den europäischen Juden. Auschwitz sei Ausdruck des Rassenwahns und das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte.

Dieser Tag soll die Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.

Er mahnte außerdem an, dass das Wissen über die historischen Bedeutungen und Geschehnisse leider offenbar abgenommen haben. Gleichzeitig hätten Tendenzen zu Rechtsextremismus, Antisemitismus, Intoleranz und Fremdenhass zugenommen. Extremisten versuchen jene Geisteshaltungen, welche letztendlich in menschenverachtender Blindheit mündet, wieder zu beleben, die einst die kaum vorstellbaren Verbrechen an den hunderttausenden und Millionen Opfern überhaupt erst möglich machten. Dem müssen wir uns entgegenstellen, so das Stadtoberhaupt.

 

Die Gefahr des Vergessens und der Blindheit bestehe auch in Mecklenburg-Vorpommern, selbst unsere Hansestadt Demmin sei hiervon nicht ausgenommen. Umso mehr sei es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich tagtäglich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und dafür einzutreten, ausländerfeindliche, rechtsradikale und antisemitische Gedanken und Gewalt offen und couragiert abzuwehren.

 

Dank zu sagen gilt es an Frau Vogt, die die Veranstaltung entsprechend dem Charakter des Tages mit Musikstücken umrahmte.

 

Im Anschluss an die Veranstaltung im Gemeindesaal legten die Vertreter der Stadt und des Kreises, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die demokratischen Parteien Blumengebinde am Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Barlachplatz nieder und verharrten in einer Schweigeminute.

 

 

Fotos: Ahrend

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Hansestadt Demmin gedachte der Opfer des Nationalsozialismus (MI, 27. Januar 2016)