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Demminer gedachten der Opfer von Kriegen und Gewalt

Gedenkveranstaltung für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft am Volkstrauertag mit Andacht, Kranzniederlegungen und Übergabe sanierter Kriegsgräberstätten 

 

Mit einer Andacht in der Kapelle auf dem Friedhof in der Jarmener Straße und Kranzniederlegungen am 1945er Gräberfeld und für die zahlreichen Opfer des 1. Weltkrieges fand in der Hansestadt Demmin der diesjährige Volkstrauertag mit großer öffentlicher Beteiligung, so mit Vertretern der Stadt und des Landkreises, der Fraktionen der Stadtvertretung, der Kirchen, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Bundeswehr, der Reservistenkameradschaft sowie zahlreicher Vereine, darunter der Demminer Schützengilde, statt.

Pastorin Franziska Pätzold zitierte aus dem Brief des Paulus an die Korinther und führte im Blick auf die vielen Kriegs- und Krisengebiete in der Welt aus:" Wir sehnen uns nach sichtbaren Fortschritten für den Frieden im Nahen Osten, in der Ukraine, in Afghanistan, im Sudan, in Syrien. Wir entdecken immer wieder kleine Schritte, aber nicht den großen Wurf, nicht die große Verwandlung. Das kann müde machen auf dem Weg zum Frieden. (...) Nach zwei Weltkriegen sind die Menschen und Völker in Europa aufeinander zugegangen. Mit Polen, Frankreich und England leben wir heute in Frieden. Versöhnung kann gelingen. Europa ist ein großes Friedensprojekt." Im folgenden Gebet der Vereinten Nationen hieß es dann: "Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnloser Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung".

Unter Glockengeläut ging es dann zunächst zur Sandsteinstele für die vielen 1945 ums Leben gekommenen Demminerinnen und Demminer, die in diesem Jahr, wie auch das Granitkreuz auf der Kriegsgräberstätte für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, Soldaten und Kriegsgefangene, saniert worden war. Kränze und Blumengebinde  wurden an beiden Gedenkstätten niedergelegt und schweigend der Opfer gedacht. Als Vorsitzender des Ortsverbandes des VOLKSBUNDES zitierte Altbürgermeister Ernst Wellmer den Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der kürzlich anlässlich der Überreichung des "Preises des Westfälischen Friedens 2014" an den Verband ausgeführt hatte: "Selbst bei uns in Europa hat der Frieden keine Ewigkeitsgarantie. Frieden ist unendlich harte Arbeit. Er muss gepflegt und umsorgt werden, so wie Sie es mit den Gräbern der Gefallenen tun. (...) Auf Soldatenfriedhöfen ist es sehr, sehr still. Vielleicht ist es besonders still auf deutschen Soldatenfriedhöfen. Denn stolze Reden auf siegreiche Schlachten und gefallene Helden, gefallen im Kampf für Freiheit und Menschlichkeit -Reden, die man auf alliierten Friedhöfen hören kann-  passen auf unsere Soldatenfriedhöfe gewiss nicht hin. Aber schweigen dürfen wir nicht!" Die zahllosen Gefallenen schweigen. "Doch stumm mahnen ihre Gräber uns zum Frieden. Und Sie (...) verleihen ihrer Mahnung eine Stimme!" Ernst Wellmer betonte abschließend: "Wir -hier in Demmin- werden uns dieser Friedensarbeit weiter widmen." Er dankte dem Schweriner Innenministerium und dem Landkreis für die finanzielle Förderung  sowie Günter Söffky aus Drönnewitz für die kostenlose Erneuerung des Kugelkreuzes und dem Steinmetzfachbetrieb Feilhaber aus Jarmen für die sehr gute und sachgerechte Ausführung der Restauration beider Gedenkstätten. "Gedenken wir der Opfer von Krieg und Gewalt und stehen wir gemeinsam dafür ein, dass sich derart schreckliche Ereignisse wie der 1. und der 2. Weltkrieg mit all ihren Folgen nie mehr wiederholen. Frieden beginnt vor Ort. Beweisen wir -ganz aktuell- dass ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen möglich ist und allen zum Nutzen gereicht."

Mit dem Totengedenken, gesprochen von Bürgermeister Dr. Michael Koch, und dem Pommernlied, gespielt vom Posaunenchor der Evangelischen Gemeinschaft, der die gesamte Veranstaltung musikalisch umrahmt hatte, endete die würdige Gedenkstunde.

 

(E. Wellmer)

 

Fotos: Roß

 

 

Fotoserien

Demminer gedachten der Opfer von Kriegen und Gewalt (SO, 16. November 2014)